Wie bei allen anderen Arten des urbanen Gartenbaus gibt es auch auf Dächern und Fassaden verschiedene Möglichkeiten der Kultivierung von Pflanzen.
Dachbegrünung beschreibt das intensive oder extensive Auftragen von Erde und Pflanzen auf Dächern, angefangen vom Flachdach bis zu einem gewissen Winkel bei Giebeldächern. Bei hohem Winkel kann ein Übergang zur Fassadenbegrünung merkbar sein. Es sollte dabei unbedingt die Statik bzw. Tragfähigkeit der Dächer bedacht werden. Gerade bei Niederschlag (Schnee und Regen) entstehen zusätzliche Gewichtsmengen: feuchte Erde ist um den Faktor 1,5 schwerer als trockene (dies kann variieren und hängt stark von der Erdmaterial selber ab). Weitere Infos auf den Wikipedia-Seiten zu: Dachgarten, Dachbegrünung. Auf Flachdächern können Dachgärten angelegt werden.
Fassadenbegrünung ist eine klassische Form der vertikalen Gärten. Der Efeu und andere Kletterpflanzen an der Hauswand sind dafür ein klassisches Beispiel dafür oder man denke an das Hundertwasserhaus in Wien. Bei Fassaden sollte man aber zwei Dinge beachten: das Pflanzwurzelwerk kann einerseits Schäden an der Fassade anrichten, was aus Sicht der Lebensdauer von klassischen Gebäuden nicht nachhaltig sein kann (also entsprechend darauf achten; es gibt auch einige Installationen hierfür), andererseits können Bepflanzungen, die direkt am BürgerInnensteig beginnen, durch vorbeigehende PassantInnen (auch unabsichtlich) beschädigt werden, sodass ein Teil oder die gesamte Bepflanzung nicht gedeihen wird (gerade für jungen Pflanzen eine große Gefahr). Weitere Infos auf: umweltberatung.at; und weiterlesen auf Wikipedia: Fassadenbegrünung
Der positive Effekt von vertikalen und Dachbegrünungen auf das Mikroklima ist gegeben. Je mehr Grün, desto bessere Luftreinigung und positive Wirkung auf das lokale Klima (in dem Sinne, dass z.B. im Sommer die Luft in der Stadt kühler und feuchter ist als ohne Begrünung). Gleichzeitig hat Gebäudebegrünung energetische Vorteile: im Sommer muss weniger gekühlt, im Winter weniger geheizt werden, weil die Pflanzen eine gute Dämmung darstellen. Dabei ist aber auf die Exposition zu achten: Sonnenreiche Fassaden mildern im Winter den Erwärmungseffekt durch die Sonneneinstrahlung. Schattige(re) Fassaden sind besser geeignet als sonnenexponierte.
Insgesamt sollte die angedachte Begrünung am Gebäude also Sinn machen, d.h. ohne Beschädigungen umsetzbar sein, des Weiteren ist auf die Pflanzenwahl (Kletterpflanzen, Schlingpflanzen) und Exposition zu achten, sonst kann man nicht wirklich von Nachhaltigkeit reden. Diverse Seiten bzw. Magistrate wissen in der Regel, auf was zu achten ist und wie die gesetzliche Lage aussieht.
Fotos cc-by-sa Biotekt & Thorwald Brandwein, Dellex, Dr. Eugen Lehle.
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